Malta, das Land der vielen Einflüsse
Malta, das wird am ersten Tag sichtbar, ist von vielen Einflüssen geprägt. Die Insel zeigt sich als Mix aus Religion, der langjährigen englischen Herrschaft und dem Bauboom. Hier prallt die katholische Kirche auf die britische Vergangenheit und der offensichtliche politische Wille mit der iGaming-Industrie in die Moderne zu kommen.
Der erste Tag in Malta beginnt mit einem Frühstück mit Blick aufs Panorama von Valletta, hier zähle ich 14 Baukräne. Ich habe heute die ersten Interviewtermine. Mein erstes Gespräch führt mich in einen von Maltas beliebten Co-Working Spaces, vorbei an Marienstatuen, Touristenofferten und Baustellen.
„Du gehst nach Malta, lebst hier in der Sonne, verdienst gutes Geld, machst viel Party und danach ziehst du weg, um ein seriöses Leben zu führen.“, so erklärt mir Geneva das Expat-Leben in Malta. Sie führt einen Co-Working Space im trendigen Teil von Malta. Einen mit Sauna für die skandinavischen Mieter, mit Gym für die Sportbegeisterten und mit Rooftop Bar für die Networkingevents. In Malta ist vieles auf die Startup-Szene ausgerichtet, angefangen mit den Steuererleichterungen.
Der Co-Working Space von Geneva ist in den letzten fünf Jahren gewachsen. Unter den inzwischen vier Häusern finden sich Firmen aus aller Welt. Sie sind aus Taiwan, aus Australien und auch aus europäischen Ländern wie Finnland und Norwegen. Die meisten FIrmen sind in derselben Branche tätig: Der iGaming Industry.
Gleich danach geht’s weiter zum nächsten Termin. Ich treffe einen Journalisten der für die wichtigste Zeitung in Malta tätig ist. Er nimmt sich Zeit um mir das Land zu erklären, die Gesellschaft und die Politik. Mit ihm spreche ich über die Beobachtungen, über die vielen Baustellen, den Einfluss der katholischen Kirche im Land, die Apartments die hier gebaut werden.
Der Glaube ist hier überall präsent. Über 90 Prozent der maltesischen Bevölkerung bekennen sich zum katholischen Glauben. Und das sieht man. Neben zahlreichen Kirchen, sind auch überall Marienstatuen auf den Mauern der Privathäuser zu sehen.
Der Katholizismus ist in der maltesischen Verfassung verankert. Das beeinflusst auch die Gesetzgebung und die gesellschaftlichen Normen des Landes. So wurde zum Beispiel die Ehescheidung erst 2011, also vor gerade einmal 13 Jahren legalisiert. Der damalige Premierminister Lawrence Gonzi kommentierte die Legalisierung, die aufgrund eines Referendums zustande kam, damals öffentlich mit Bedauern.