Malta, studieren unter der Sonne
Der heutige Tag soll mich an die Universität von Malta führen. Dort bin ich mit zwei Studierenden verabredet, die hierher nach Malta gekommen sind. Damit ich da hinfinde, muss ich erst mal Google Maps konsultieren und ich lerne, dass die App hier nicht immer den richtigen Weg findet.
Ein bisschen klettern, ein bisschen durch enge Schlupfwege steigen, an den Mülltonnen vorbei und dann erreiche ich einen Park. Mir fällt auf, es ist der erste Park, den ich hier in Malta sehe, überhaupt das erste Fleckchen Grün.
Ich muss also jetzt nur noch den Park durchqueren und so gelange ich zur Universität von Malta. Auf Maltesisch heißt sie L-Università ta' Malta und ist die einzige staatliche Universität auf der Insel. Die Universität entstand aus dem Jesuitenkolleg1 592, auch hier also wieder religiöse Wurzeln, wie bei so vielem in Malta. Seit 1988 gilt sie als staatliche Universität. Es gibt mehrere Campusbereiche, die auf der Insel verteilt sind. Ich besuche die Hauptanlage in Msida.
Hier herrscht ein mediterranes Ambiente. Die Gebäude sind in hellen Beigetönen gehalten und wirken modern und einladend. Studierende sitzen draußen auf grünen Bänken und genießen ihren Eiskaffee-Latte. Unter ihnen sind auch Agnes und Julia, zwei junge Frauen, die hier in Malta studieren.
Die beiden sind Europäerinnen, anders kann man sie nicht beschreiben. Denn sie vereinen zu zweit gleich vier Staatsbürgerschaften, kommen aus Deutschland, Polen, Großbritannien und Dänemark. Die beiden Freundinnen haben sich in der Schule kennengelernt und dort gemeinsam beschlossen in Malta zu studieren.
Seit eineinhalb Monaten sind sie hier und genießen das Studierendenleben auf der Insel. Einfach sei es gewesen, denn die Universität hier ist sehr einladend für ausländische Studierende, erzählt mir Julia. Das Bewerben für die Uni wäre schnell gegangen und auch bei der Wohnungssuche hat die Uni geholfen. Ohne Maltas Mitgliedschaft in der EU, wäre das wohl nicht so möglich, meinen die beiden Studentinnen.
Zweifellos hat die EU-Mitgliedschaft vielen jungen Menschen wie Agnes und Julia neue Türen geöffnet. Ihre Erfahrungen spiegeln die Chancen wider, die sich durch die Mitgliedschaft des Inselstaats für das Land und die Leute bieten. Die Öffnung der Grenzen hat neben dem Tourismus, auch junge Menschen aus ganz Europa angezogen, die hier studieren und arbeiten möchten.