Das Erfolgsgeheimnis von Madeira? Die Gemeinschaft

Bis vor vier Jahren gab es nur vereinzelt digitale Nomaden in Madeira. Das änderte sich zu Zeiten der Pandemie. Weil die Atlantikinsel von Corona weitgehend verschont blieb und es daher kaum Einschränkungen im täglichen Leben gab. Wegen der ohnehin hervorragenden Lebensqualität und der professionell organisierten Digital Nomad Villages. Aber vor allem wegen der guten Gemeinschaft , die sich in kürzester Zeit gebildet und sich dann rasch herumgesprochen hat.

Er hat als digitaler Nomade von vielen anderen Orten gearbeitet, erzählt Andre. In Italien, auf den Kanaren, auch aus Wien. “Aber nirgends war der Zusammenhalt so groß wie hier”, sagt der 39-Jährige, der aus Hamburg stammt. Was auch der Grund ist, warum er nun schon zweieinhalb Jahre - mit kleineren Pausen - durchgehend als digitaler Nomade auf Madeira lebt. Neben seinem eigentlichen Job, digital natürlich für eine Firma in Deutschland, betreut er das Nomadendorf Ponta de Sol als sogenannter Community Manager.

Andre, Community Manager im Digital Nomad Village Ponta do Sol auf Madeira. 

Als solcher betreut Andre die ankommenden neuen Digitalen Nomad:innen - schließlich ist das Kommen und (leider auch) Gehen ständiger Begleiter. Andre zeigt ihnen Unterkünfte, Arbeitsbereiche und die Orte des täglichen Lebens in dem beschaulichen Ort. Aber auch für die schon länger hier lebenden Nomad:innen ist er erster Ansprechpartner bei Wünschen und Problemen. Darüber hinaus kümmert er sich um Organisatorisches.

Wichtig: Der Austausch der sehr unterschiedlichen digitalen Nomad:innen entsteht aus der Gruppe heraus, nicht Top-Down von einer Agentur. Sei es persönlich, das ist ohnehin am besten denn in Ponta do Sol läuft man sich immer wieder über den Weg - entweder beim Supermarkt, am Strand, in einer der vielen Bars und Lokale. Oder natürlich im gemeinsam genutzten Arbeitsbereich, der an das örtliche Kulturzentrum angegliedert ist.

Oder aber beim reichhaltigen Freizeitprogramm, das direkt von der Community selbst kommt. Regelmäßige Wanderungen in den Bergen - ja, die gibt es! der höchste ist fast 1.900 Meter hoch -, gemeinsames Yoga, Crossfit oder Surfen sowie Partys, etwa jeden Freitag eine Techno- und Houseparty hoch über dem Meer. Start ist um 19 Uhr, damit sich der Sonnenuntergang ausgeht. Alles ist unverbindlich, die Einladungen kommen über die Chatplattform Slack. So kann jede:r, abhängig von der eigenen Arbeit, sich einklinken, wenn er:sie Zeit und Lust auf Austausch hat.

Sonnenuntergang bei Ponta do Sol. 

Nach der Arbeit versteht sich, denn auch das ist klar: Urlaub ist das für digitalen Nomad:innen keiner. Dennoch: Kaum irgendwo anders liegen Urlaubsstimmung und Arbeit -so nah beieinander wie hier. Kaum irgendwo anders gleitet man so nahtlos von Meetings, Calls und Deadlines über in einen Feierabend, umgeben von Gleichgesinnten, traumhaften Wanderwegen und schönen Atlantikstränden.

Gibt es auch Probleme? Ja, die gibt es. Mehr darüber morgen.

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Digitale Nomaden auf Madeira