Wenn die NGO Schule macht
Das überfüllte Camp Mavrovouni und wenig Plätze in den öffentlichen Schulen für die Kinder: der heutige Tag hat uns näher an die Realität der Bildungssituation für Flüchtlingskinder in Griechenland gebracht.
Während nur wenige Kinder die Möglichkeit haben, in die Klassen an öffentlichen Schulen zu kommen, gibt es Organisationen wie Iliaktida, die extra Kurse für sie anbieten. Neben Englisch, Mathe und Deutsch wird hier im Education Center in Mytilini auch gemalt. Bei vielen der Bilder spiegelt sich das Trauma der Kinder wieder.
Die Jugendliche, die in das Education Center kommen, sind unbegleitete Minderjährige. Sie wohnen in Unterkünften von Iliaktida und nicht in den Camps.
Für viele der Jugendlichen ist es das erste Mal, dass sie eine Schule besuchen. Für sie ist es wichtig, diese Routine in den Alltag zu bekommen.
Neben vielen Drehs haben wir die Möglichkeit mit Martin zu sprechen. Er ist mit 13 Jahren aus Afghanistan geflohen und lebt jetzt seit 5 Jahren auf Lesbos. Er hat viel auf seiner Reise erlebt. Nachdem er über Pakistan, Iran und der Türkei nach Griechenland gekommen ist, ist er zeitweise in Moria untergebracht worden. Martin ist einer der wenigen, die es durch viel Fleiß in die öffentlichen Schulen geschafft haben. In seiner Klasse ist er der einzige, der kein Grieche ist. Von seinen Kameraden wurde er sofort aufgenommen und fühlt sich in der Klassengemeinschaft wohl. Der 18-Jährige spricht gutes Englisch und erzählt uns, dass sein griechisch noch besser ist. Er wünscht sich in Griechenland zu bleiben und will an der Universität Biologie studieren, um Doktor zu werden.