“Wir sind Südländer. Was willst du mehr?”
„Wir sind Südländer. Was willst du mehr? Wir sind warmherzig und offen, wir mögen nette Gesellschaft, gutes Essen und wir reden gern. Komm, setz dich zu uns, lass uns ein bisschen plaudern“, lächelt mich ein zahnloser, älterer Maltese auf einer Parkbank am Meer an. Schon bin ich in ein Gespräch mit ihm und seinem Freund vertieft, aber es geht dann doch nicht um sie. Sie drehen den Spieß um, fragen mich aus. Sie wollen alles von mir wissen, wer ich bin, was ich mache, warum ich hier bin. Neugierig sind sie.
Und temperamentvoll, erklärt mir die junge Dame an der Supermarktkassa, als ich auch sie frage, was die Malteser besonders macht und von den anderen Europäern unterscheidet. „Wir können ganz schön laut sein, sind leicht aufbrausend und ziemlich schnell wütend. Aber dann wir beruhigen uns auch schnell wieder.“ Sie seien loyal, erzählt sie, „für Freunde und Familie gehen wir durchs Feuer.“
„Wir sind aufgrund von unserer Geschichte ein vielfältiges Volk“, erzählt mir eine andere. „Wir essen gut und wir essen viel. Schließlich landet bei uns das beste aus der italienischen, der britischen und der amerikanischen Küche auf dem Teller“, lacht sie. Sie seien offene, zufriedene Menschen. Außerdem würden sie von klein auf zwei Sprachen perfekt beherrschen, Englisch und Maltesisch, und es fiele ihnen nicht schwer, sich noch eine weitere Fremdsprache anzueignen.
Malta würde es gelingen, Unternehmen und Startups einen guten Nährboden und faire Bedingungen zu schaffen, sagt mir ein junger Maltese. „Wir sind eine englischsprachige ehemalige Kolonie. Wir sind im Mittelmeer. Malta hat bestimmte Dinge, die anderswo nicht zu bekommen sind. Wir haben fantastisches Wetter. Wir sind gut und schnell, wenn es darum geht, neue Gesetze zu erlassen. Das alles zieht Unternehmer sowie Touristen an.“
Außerdem sei ihnen das menschliche Miteinander wichtig, die Familie und das Pflegen von Freundschaften, bekomme ich gesagt. „Wir sind sehr gastfreundliche Menschen und sehr hilfsbereit. Wir befinden uns mitten in einem riesigen Meer, das muss ja in unserer Natur liegen“, erzählt mir ein junger Herr. Als er in seiner Jugend ins Ausland ging - „ganz besonders in Frankreich ist mir das aufgefallen“ - und jemanden um Hilfe bat, „haben sie mich nur ratlos angesehen. Es erstaunt die Menschen, wie freundlich wir Malteser sind. Aber für uns ist es ganz selbstverständlich.“