4.8.: Ein Land im Urlaub

 Als ich in Tirana lande, kann ich selbst beobachten, dass Albanien längst nicht mehr die “Geheimdestination” für Urlaubsreisende ist. Am größten Flughafen des Weltbalkans werden an diesem Sonntagmittag massenweise Menschen abgefertigt. Das erste, das mir auffällt: Die meisten Flugzeuge, die zu diesem Zeitpunkt starten und landen, gehören den Billigfluglinien Wizzair und Ryanair. Ob es da möglicherweise einen Zusammenhang mit der rasanten Tourismusentwicklung gibt? Eine Frage, die ich in den nächsten Tagen sicher noch stellen werde.

Jetzt einmal bin ich angekommen in Albanien - Mietwagen inklusive. Der Stadtverkehr in Tirana hat mich am Weg ins Hotel ein wenig gefordert, aber ich werde später erfahren, dass das Verkehrsaufkommen hier dieser Tage als gering eingestuft wird. Auch die Albanerinnen und Albaner machen in diesen Tagen nämlich Urlaub. Deshalb sind teilweise auch Behörden geschlossen.

Erster Tag, erstes Interview: Selfie nach dem Gespräch mit Ledion Krisafi

Mein erster Interviewpartner hier ist Ledion Krisafi. Er ist Senior Researcher am Albanischen Institut für Internationale Studien und forscht dort zu Sicherheitsfragen. Mit mir hat er darüber gesprochen, wie Albaniens EU-Beitrittsstatus einzuordnen ist, wie sich Albanien nach dem Kommunismus entwickelt hat, und welche Hürden das Land für den EU-Beitritt noch zu überwinden hat. Es ging dabei unter anderen um bereits geschehene Reformen des Justizsystem und langsam voranschreitende Prozesse gegen Korruption.

Die anhaltende Korruption ist seiner Meinung nach, nach wie vor eine der größten Hürden,
die Albanien am Weg in die EU zu überwinden hat.

Den wachsenden Tourismus sieht er übrigens durchaus als Chance - dann nämlich wenn die dadurch gewonnenen Gelder tatsächlich in die albanische Infrastruktur investiert werden.

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5.8. “Die EU ist die logische Konsequenz”

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Die Auswirkungen der griechischen Finanzkrise