6.8.: Das Leben spielt abseits des Paradieses

Am Strand in Durres tummeln sich die Tourist:innen.

Durres, die größte Hafenstadt Albaniens besticht mit Sonne, Strand und Meer. Urlauber:innen finden hier das Paradies. Das alltägliche Leben der Stadtbewohner:innen spielt sich aber abseits der Hauptverbindungsrouten ab.

Dieses Haus wurde mit Spendengeldern gebaut.

Schotterstraße, Buckelpisten, verwachsene Wege, Holzstege: Viele Häuser am Stadtrand sind auf abenteuerliche Art und Weise zu erreichen. Die Familien, die hier leben, wirken dennoch zufrieden. Für sie ist es bereits eine Errugnenschaft, hier ein Haus zu haben. “Vor 25 Jahren haben sie noch in Baracken wie die Tiere gelebt”, erzählt mir Mimoza Celcima während ich am Steuer sitze und sie und ihr Mann mich anleiten, wie ich zu einer der Familien gelange. Mimoza hat vor 25 Jahren gemeinsam mit dem “Verein für unsere Welt” aus Pitten in der Buckligen Welt begonnen Familien in Armut zu unterstützen. Mit Spendengeldern aus Österreich wurden Baumaterialen besorgt. Die Häuser haben die Betroffenen anschließend selbst gebaut. Beim Besuch heute, empfangen sie Mimoza herzlich. “Ohne sie, hätten wir es nie geschafft”, erzählt mir ein Familienvater. Er stammt aus einer Großfamilie. “Wir waren 15 Leute in einer kleinen Behausung, hatten keinen Platz und keine Perspektive”, schildert er mir. Seine Eltern erhielten schließlich Hilfe durch Mimoza. Er selbst ist irgendwann nach Frankreich ausgewandert, wo mittlerweile seine Kinder bereits die Schulausbildung abgeschlossen haben und studieren. Für Mimoza ist auch das ein Erfolg. “Weil die Kinder was aus sich machen können”, meint sie.

Lieber wäre ihr allerdings, sie könnte allen eine Perspektive im Land ermöglichen. Doch die drei Worte Armut, Korruption und Migration sind hier nach wie vor eng miteinander verknüpft.

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