Die Folgen der Krise: “Es ist ein Jammer”
Schon von Weitem ist das Haus der Gewerkschaft der Getränkewirtschaft zu erkennen. Kämpferische Fahnen säumen das Gebäude, das unter Denkmalschutz steht.
Die Getränkewirtschaft ist eine wichtige Branche in der Region: Coca Cola und Pepsi haben oder hatten hier große Werke. Wein und Retsina spielen sowieso eine große Rolle.
Die Krise hatte allerdings auch auf diese Branche große Auswirkungen, erzählt der Vorsitzende der Gewerkschaft, Ioannis Nivorlis im Interview. Viele Produktionen wurden eingestellt, viele Menschen verloren ihre Arbeit.
Nivorlis erzählt über Streiks und Proteste bei verschiedenen Firmen, die man unterstützt hat und hebt besonders die Proteste bei der Retsina-Kellerei Malamatinas hervor, die von der Polizei brutal niedergeschlagen worden sein sollen.
Er erzählt aber auch über die Sparpolitik und die Folgen der Krise. Es wurden einige Gesetze beschlossen, die den Gewerkschaften den Kampf gegen unfaire Bezahlung und Kündigungswellen erschwerten.
„Es ist ein Jammer“, klagte Nivorlis. Der Mindestlohn werde nun nicht mehr sozialpartnerschaftlich von Gewerkschaft und Arbeitgebervertretern ausverhandelt, der werde nun von der Regierung bestimmt. Wenn Unternehmer drei Monate lang keinen neuen Kollektivvertrag unterschreiben, dann gelte auch der alte nicht mehr. Einige der vielen Folgen der Krise, über die ich mit ihm gesprochen habe.