Im größten Flüchtlingslager Bulgariens

Was Bulgarien macht, damit Flüchtlinge nicht ins Land kommen haben wir gestern gehört. Heute schauen wir uns an, was mit ihnen passiert, wenn sie es dennoch ins Land schaffen.

Dafür treffen wir uns wieder mit Hamid. Wie am ersten Abend vorbesprochen, gibt er uns einen guten Einblick, über das Leben im Camp. Er erzählt uns von der Reise der Menschen nach Bulgarien.

Wie sich diese über die Jahre verändert hat und die Menschen jetzt teilweise sieben Versuche brauchen, um es nach Bulgarien zu schaffen. Hamid erzählt uns von Pushbacks an der türkischen EU-Außengrenze, aber vor allem auch an der serbischen Grenze. Viele Geflüchtete wollen aus Bulgarien, durch Serbien weiter in die EU ziehen. An der serbischen Grenze soll es dann zu Gewalt von der Grenzpolizei kommen, sodass Geflüchtete in Bulgarien bleiben müssen.

Mit seiner Organisation ist Hamid eine der wenigen, die hier in Harmanli für Flüchtlinge da ist. So wie UNICEF.

Wir haben Glück

Die Hilfsorganisation UNICEF ermöglicht uns den Zugang zum Flüchtlingslager. Gemeinsam mit dem Sicherheitspersonal des Lagers und der Vorsitzenden der State Agency of Migration bekommen wir einen kleinen Einblick, wie es in dem Camp abläuft.

Im Camp mache ich leider keine Fotos, mein Kameramann Isaac filmt dafür aber in jeder freien Sekunde. Wir sehen wo die Menschen ihr Essen bekommen, wo sie ihre Wäsche waschen und wo sie Sport machen können. Das Gelände gehörte vor dem Bau 2013 dem Militär und diese Vorgeschichte spürt man heute noch. UNICEF bringt uns zu ihrer Safezone. Hier kommen Jugendliche und Kinder unter, die ohne ihre Familie nach Bulgarien gekommen sind. Als wir ankommen applaudieren die Kinder. BetreuerInnen haben sie vorgewarnt, dass ein Kamerateam vorbeischaut. Die Neugier und die Freude ist groß. Die BetreuerInnen stellen uns einige der Jugendlichen mit ihren schweren Schicksalen vor.

Im Camp bekommen wir natürlich nicht alles zu sehen. Das Sicherheitspersonal entscheidet wohin wir gehen. Trotzdem sind wir glücklich über diesen Einblick.

Als wir dann in der Ortschaft Abendessen sind, sprechen uns die Einheimischen vom Nachbartisch auf Deutsch an.

Anton und Mirko erzählen uns wie schwierig es für eine Kleinstadt wie Harmanli ist, wenn über 1000 Flüchtlinge hier leben. Die Einheimischen sind sogar gegen das Camp protestieren gegangen. Für sie gibt es nur wenige Positivbeispiele von gut integrierten Geflüchteten in Harmanli. Die Grundstimmung ist eher negativ.

Am Abend geht es für uns wieder nach Sofia. Hier schlafen wir jetzt endlich mal zwei Nächte im gleichen Hotel.

P.S. Wenn ihr mal in Bulgarien seid, geht zu Happy. Ist eine Kette, die es überall in Bulgarien gibt, aber das Essen ist richtig gut!!

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Rückblick Madeira