Melilla - die Stadt an der Grenze zu Afrika
Mein erster Recherchetag in Melilla beginnt mit etwas Sightseeing. Ich möchte die Stadt kennenlernen, ein Gefühl für die Einheimischen bekommen und sehen, inwiefern die Ereignisse an der Grenze bemerkbar sind.
Eine Stadt mit marokkanischen Einflüssen - arabische Läden, Restaurants und Menschen, die arabisch sprechen und sich traditionell muslimisch kleiden. Fast die Hälfte der Einheimischen sollen Muslim*innen sein.
Die spanische Exklave liegt an der nordafrikanischen Mittelmeerküste mit einer 12km langen Landesgrenze zu Marokko - mit Ceuta ist das die einzige EU-Außengrenze zu Afrika. Auch wenn Melilla geografisch also zu Afrika gehört, gehört die autonome Stadt politisch zu Spanien. Praktisch ein Überbleibsel der Kolonialzeit. Sie blieb im Jahr 1497 in spanischen Besitz, als Marokko die Unabhängigkeit von Spanien und Frankreich erlangte.
Durch das heutige Interview mit dem UNHCR (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen) konnte ich die komplexe Asylsituation in Melilla etwas besser verstehen. Der UNHCR unterstützt die spanische Regierung an der Grenze und im Aufnahmezentrum CETI. Da der UNHCR seit 2014 aktiv in Melilla und Ceuta arbeitet, konnten sie mir einen guten Überblick über die letzten Ereignisse geben. Ein paar Fragen bleiben aber immer noch offen…
Ich bin gespannt auf den morgigen Tag, denn da treffe ich eine lokale Hilfsorganisation und besuche die Grenze und das CETI - zumindest außerhalb, denn der Eintritt ist für Journalist*innen strikt verboten.