Widerstand damals und heute
Den gestrigen Besuch im “Museum des Widerstandes” musste ich erstmal verdauen. Auf einer nicht ganz so großen, dadurch umso dichter angesiedelten Museumsfläche erstreckt sich das oben genannte Museum, das von den Held:innentaten der Amsterdamer während der deutschen Besatzung erzählt.
Video, Audio, Bilder und Ausstellungsstücke lassen den/ die Besucher:in in die schreckliche Zeit des 2. Weltkrieges eintauchen, als Amsterdams jüdische Bevölkerung oft nicht wohin wusste als sich selbst und ihre Kinder - oft allein - zu verstecken. In der großen Hoffnung, dass dieser Krieg bald vorbei sein würde, wurden in Hinterhöfen, Lagern und Dachböden ganze Wohnungen errichtet, damit sich Verfolgte retten konnten. Fluchtrouten wurden errichtet, Pastoren gingen von Haus zu Haus und baten die nicht-jüdischen Bewohner:innen Amsterdams, Menschen bei sich aufzunehmen und zu verstecken.
Wer Widerstand leistete, musste mit hohen Strafen rechnen und daher wurde der Mut an vielen Stellen und nach dem Krieg gewürdigt. Der Tag der Befreiung durch die Alliierten wurde herbeigesehnt und gefeiert.
Um dieses Erlebnis abzurunden, habe ich heute noch eine Führung besucht, die die Teilnehmer:innen auf Annes Frank Spuren geführt hat. Von ihrem Wohnhaus, bis zur Synagoge, weiter zum Judenrat, wo Deportationslisten erstellt wurden und zum Auschwitz-Denkmal. An allen Orten hat unser Guide aus Anne Franks Tagebuch stimmungsvoll vorgelesen.
Morgen geht es zum Homomonument für verfolgte Homosexuelle nach der NS-Zeit. Ein guter Abschluss, um meine Reise in der Stadt des Widerstands und der Offenheit zu beenden.
Mein letzter Blogeintrag folgt dann aus Wien, da ich morgen früh auschecken muss und der Nachtzug früh am Abend fährt.
Danke für diese tolle Chance!