Slán, Éire! Bye, Ireland!
Verena Schinnerl, Irland, 29. Juli
Tag 5:
Irland. Bekannt für das traditionelle Kleeblatt als Nationalsymbol, die urigen Pubs und die atemberaubenden Landschaften. Ein Land zwischen irischer und englischer Sprache, dessen Bewohner:innen nachgesagt wird, besonders freundlich zu sein. Das kann ich nach meiner Reise auf jeden Fall bestätigen.
Ziel meiner Recherche vor Ort war es, herauszufinden, wie es in Irland um das Thema New Work steht. Europas Arbeitsmarkt steht im Wandel und bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. Was tut sich also bei der Arbeitswelt in Irland?
Wichtig für die grüne Insel ist der IT- und Techniksektor. Viele große Player aus dem Silicon Valley haben sich in Dublin niedergelassen – etwa Microsoft, Meta und Twitter. Auch wenn vor allem größere Unternehmen in den vergangenen Monaten Entlassungen angekündigt und durchgeführt haben, bleibt der Sektor eine wichtige Säule für Irlands Wirtschaft. Hier tut sich auch am Arbeitsmarkt einiges.
So habe ich herausgefunden, dass die Vier-Tage-Woche in Irland besonders aktuell ist. Dort befindet sich das Modell momentan in der zweiten Pilotphase. Im ersten Durchgang haben 12 irische Unternehmen teilgenommen, wobei keines von ihnen zur vollen Fünf-Tage-Woche zurückgekehrt ist. Bei der Vier-Tage-Woche gibt es verschiedene Modelle: Bei Tr3Dent und der ICE Group etwa haben die Mitarbeiter:innen entweder montags oder freitags frei. Bei Rent a Recruiter arbeitet das gesamte Team am Freitag nicht. Prinzipiell geht es um folgende Verteilung: 100% Lohn, 80% Arbeit, 100% Produktivität. Im Zuge meiner Straßenumfrage hat mir eine Passantin aber auch von einer anderen Art der Vier-Tage-Woche berichtet: Sie arbeitet von Montag bis Donnerstag je 10 Stunden und reduziert die üblichen 40 Stunden somit nicht, hat aber an Freitagen frei.
Zudem zeigt sich in Irland ein Trend in Richtung remote-first. Rent a Recruiter hat deshalb beispielsweise keine Büroräume mehr. Die Unternehmen versuchen, sich an die Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen anzupassen – besonders gefragt sind dabei speziell bei der jüngeren Generation eine Work-Life-Balance und Flexibilität. Mittels remote-first können die Mitarbeiter:innen von überall auf der Welt aus arbeiten, bei einem Drei-Tage-Wochenende mehrere Tage am Stück verreisen. Dabei zeigen sich durchaus Generationsunterschiede, denn diese Faktoren spielen speziell für die Generation Z eine wichtige Rolle bei der Jobsuche. Mit derartigen Konzepten möchten sich irische Unternehmen – vor allem gegen große Player – durchsetzen und bestehende Mitarbeiter:innen halten sowie neue gewinnen.
Auch wenn ich es schade finde, dass meine Zeit im wunderschönen Irland schon wieder vorbei ist, freue ich mich jetzt darauf, die soeben genannten und viele weitere Erkenntnisse in meinem Audiobeitrag zu verpacken. Mir bleibt nur noch zu sagen: Stay tuned!