Wer hat’s erfunden? Slovenija!
Zugegeben, ein bisserl übertrieben ist der Titel schon. Schon im alten Ägypten und auch bei vielen späteren Kulturen gab es Imkerei - doch die Bienenpflege, wie wir sie kennen, stammt aus Slowenien. Anton Janša heißt der Mann, dem die Welt viele Feinheiten der Imkerei verdankt. Maria Theresia gründete 1770 im Augarten die erste Imkereischule der Welt und machte Janša zum Cheflehrer. Janšas Bienenhaus in Breznica nahe der Grenze zu Kärnten ist heute zwar bienenlos, aber als Attraktion erhalten. Auch die Vereinten Nationen haben dem legendären Imker auf slowenische Bemühungen hin ein Denkmal gesetzt, seit 2017 gibt es den World Bee Day - selbstverständlich am 20. Mai, Janšas Geburtstag.
Die reiche slowenische Imkereigeschichte beschränkt sich freilich nicht auf eine Person, wie man im Imkereimuseum in Radovljica lernen kann. Auch Anton Žnideršič hat Bleibendes hinterlassen, und zwar den sogenannten AŽ-Bienenstock. Anders als beim international weit verbreitete Langstroth-Root-Bienenstock (kurz “LR hive”) entnimmt man die Waben von hinten statt von oben, was die Sache für die Imkerinnen und Imker angenehmer macht. Žnideršič erfand seinen Bienenstock inspiriert von dem deutschen Imker Adolf Alberti, deshalb der Name AŽ - Alberti-Žnideršič. Sloweniens Bienenfreunde schwören darauf: Sie erzählen mir, der AŽ-Stock sei vielleicht weniger industriefreundlich, aber für sie ist es eine wichtige Tradition. Früher wurden die einzelnen Bienenstöcke wie auf dem Titelbild auf einen Karren gespannt und zu blumenreichen Felder gebracht, das tut nun kaum jemand. Die meisten pflanzen lieber einen reichhaltigen Garten neben ihr Bienenhaus.
Ebenso traditionell ist es, die Fronten des Stocks zu verschönern. Manche Imkerinnen und Imker bemalen sie einfach nur bunt (was den Bienen übrigens egal ist), manche verzieren sie wie meine gestrigen Gastgeber mit traditionellen Motiven.
