Wolf-Management in der EU: Das Rad wurde schon erfunden
Fünf Tage Recherche zum Thema Wolf-Management in der Slowakei. Das Resümee: Andere Länder haben einen Umgang mit dem Wolf, das ist ein Prozess, aber Wissen und Strategien gibt es bereits.
In meinen fünf Tagen in der Slowakei konnte ich mit verschiedenen Stakeholdern zum Thema Schutz vor Wölfen/großen Beutegreifern sprechen.
In der Slowakei gibt es Erfahrungen damit, wie Gesetzgebung/Verbote auch die Standpunkte der Interessensgruppen verändern. Niemand, mit dem ich gesprochen habe, ist für ein komplettes Verbot des Schießens von Wölfen. Hier geht es auch um Zugeständnisse, so meine Interviewpartner, man darf die Verbote nicht zu eng setzen, denn sonst wird es starke Gegenstimmen geben.
Nur weil es zum Beispiel Abschuss-Quoten gibt, heißt das nicht, dass diese erfüllt werden. Wichtig ist aber eine Datenlage, um überhaupt Quoten festlegen zu können.
Die Situation in Österreich ist aber eine andere als in der Slowakei: Die Almen sind nur mit hohem Aufwand umzäunbar, gleichzeitig managt man in Österreich keine etablierte Wolfs-Population, sondern hat es mit durchziehenden Einzeltieren zu tun. Außerdem ist es, so meine Interviewpartner, gar nicht so einfach einen bestimmten Wolf zu schießen, was im Moment die wild umstrittene österreichische Lösung darstellt.
Die Erfahrungswerte mit der friedlichen Koexistenz mit großen Beutegreifern und Menschen gibt es in der Slowakei und auch in anderen Ländern. Das Rad muss nicht neu erfunden werden, man kann sich in den eigenen Lösungsansätzen auch inspirieren lassen. Am Ende Tages will niemand, dass massenhaft Weidetiere, oder Beutegreifer sterben. Und für eine Gesetzgebung, die in Konkordanz mit den Richtlinien der Europäischen Union ist, gibt es auch Möglichkeiten.
Straßenumfrage
Anbei auch noch die kürzeste Straßenumfrage, wo ich unterwegs war, habe ich leider nicht viele Menschen auf der Straße getroffen.