Raiffeisen, Red Bull und Rauch: Österreichs Präsenz in Pristina
In kosovarischen Kreisverkehren kommen die Autos von links, rechts, vorne, hinten und gefühlt auch von oben und unten auf einen zu. Wer die ruhigen Landstraßen des Waldviertels gewohnt ist, der erlebt bei einer Fahrt durch die Rush Hour Pristinas ein Wechselbad der Gefühle. Aber lange Geschichte kurz: Max und ich sind am Montag gut im Kosovo angekommen.
Der erste Eindruck: Pristina pulsiert, auch in der Ferienzeit. Und die österreichische Präsenz ist in der Stadt schon auf den ersten Blick nicht zu übersehen: Wenige Häuserblocks vom Regierungszentrum entfernt haben Raiffeisen und Uniqua ihre Hauptquartiere hochgezogen, Walter-LKWs und Palfinger-Maschinen rattern über die Straßen, Rauch und Red Bull füllen die Regale der Supermärkte.
Warum das so ist, hat uns Vjosa Huruglica vom österreichischen Außenwirtschaftsbüro erzählt. Huruglica ist Kosovarin, steht aber bereits über 20 Jahre im Dienste österreichischer Unternehmen und Investoren, die vom wirtschaftlichen Aufschwung des jungen Staats profitieren wollen.
Von ihrem kleinen Büro in der österreichischen Botschaft aus berät Huruglica Banken, Versicherungen und Handelsunternehmen, die in Pristina Fuß fassen wollen. Mit Erfolg: Österreichs Wirtschaft war 2023 der viertgrößte Investor im Land. “De facto ist Österreich aber noch viel präsenter”, sagt Huruglica.
Das österreichische Engagement im Kosovo bleibt nicht unbemerkt, das bestätigt uns auch Eda, die wir im Uni-Viertel treffen. Die junge Kosovarin zog fürs Studium in die Schweiz. Anders als viele ihrer Kolleginnen und Kollegen kehrte sie kürzlich in ihre Heimatstadt zurück, um hier zu arbeiten. Die Präsenz internationaler Truppen - unter anderem aus Österreich - findet sie für die Sicherheit des Landes zentral.
Was genau Österreichs Soldatinnen und Soldaten im Kosovo eigentlich machen - das werden wir uns morgen am KFOR-Stützpunkt in Pristina genauer ansehen.
Bis bald, Jakob und Max